Donnerstag, 17. November 2016

2405 Km - Swakopmund

800 km Schotter, einen Sturz, eine wunderschöne Wüste und einen Temperatursturz von 20 Grad in wenigen Minuten.

Das sind die Fakten, aber Alles der Reihe nach.

Unser Ziel (ich fahre immer noch mit Richard und Steph zusammen) nach Lüderitz war Sossusvlei, - eine Salzpfanne inmitten roter Sanddünen. Der Weg dorthin ist sehr beschwerlich. Für den 500 Kilometer langen  Schotterweg haben wir 12 Stunden gebraucht.

Schotter ist hier nicht gleich Schotter, -es gibt sehr guten und sehr schlechten und auch noch irgend etwas dazwischen. Das ist nicht ganz ungefährlich, weil man nie weiß, welche Überraschung als Nächstes auf einen wartet. 

Und so kam es, was irgendwann einmal passieren musste: auf einem Teilstück wurde es auf einmal sehr sandig und ich stürzte. Mir und dem Motorrad ist Nichts passiert, es mahnt einen nur zur Vorsicht und so fährt man nach so einem Sturz eben noch etwas vorsichtiger.

Eine der wenigen Pausen

Eine ganz schön staubige Angelegenheit

Wir kamen sehr spät in Sossusvlei an und wurden von der Dame an der Rezeption nicht gerade sehr freundlich empfangen. Als Strafe verfrachtete sie uns kurzerhand auf einen Neben-Campingplatz, ohne Schatten und sanitäre Anlagen. 

Da kamen uns Frank und Katrin aud Lüneburg zur Hilfe. Sie ließen uns auf ihrem riesigen Platz mit übernachten. Vielen Dank dafür!

Frank und Katrin ließen uns mit unter "ihren" Baum. Sonst wären wir bei 42° Grad im Schatten eingegangen.

Auch Marco, von dem wir uns eigentlich schon in Lüderitz verabschiedet hatten, tauchte wieder  auf. So ein Zufall. Da es nicht erlaubt ist, das Tal mit Motorrädern zu befahren, bot Marco an, uns in seinem Geländewagen mitzunehmen. Wir brachen eine Stunde vor Sonnenaufgang auf, um den Touristenhorden aus dem Weg zu gehen. Das hat auch sehr gut geklappt und so waren wir bei Sonnenaufgang allein.

Hier nur einige der tollen Aufnahmen. Leider hat eine meiner Kameras einen Objektivfehler, deshalb sind einige Bilder "fleckig".

Kurz nach Sonnenaufgang




Marco, Frank, Katrin, Steph und Richard beim Frühstück


Ein "jump picture" darf natürlich nicht fehlen

Nach zwei Nächten ging es für 350 km, natürlich wieder nur auf Schotter, weiter nach Swapkomund. Dort wollten wir kleinere Reperaturen durchführen, den ganzen Sand mal loszuwerden, Wäsche  waschen und nicht zuletzt auch die eigenen Batterien aufladen.

Als wir aus der Wüste an die Küste nach Swapkomund kamen, fiel die Temperatur von 39° Grad innerhalb weniger Kilometer auf 18° Grad. Ein einmaliges Erlebnis: man kommt aus der Wüste und riecht auf einmal Meeresluft.


Auf 150 km der einzige Schatten

endlos


Im Hostel trafen wir auf einmal Marco wieder. Man wird diesen Kerl einfach nicht los. Am nächsten Tag mussten wir uns endgültig von ihm verabschieden. Unsere Wege sind ab jetzt sehr unterschiedlich. Ein sehr angenehmer Mensch, es war mir eine Freude ihn kennen gelernt zu haben.

Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich sagen, dass Swakopmund eine deutsche Kleinstadt ist. Die Beschilderung der Stadt ist fast ausnahmslos in deutsch gehalten. Es gibt eine Buchhandlung, einen Metzger, mehrere Apotheken, selbst der Yamaha Motorradhändler ist deutsch. Ich war beim Friseur, auch dort wurde natürlich deutsch gesprochen.

Die Menschen sind aber nicht zugewandert, sondern hier geboren und haben alle eine sehr lange Familientradition.