Montag, 28. November 2016

4384 Km - Kasane

Die Grenzformularitäten morgens an der Grenze zu Botswana verliefen sehr zügig und schnell. Lag vielleicht daran, dass ich zu dem Zeitpunkt der einzige "Kunde" war.

Ich bin sehr früh in Kasane angekommen, so hatte ich noch die freie Auswahl an Unterkünften. Kasane ist eine Touristenhochburg. Hier werden die Touristen sehr fachgerecht abgefertigt. Das hat aber auch seinen Preis. Darum bleibe ich nur einen Tag, und mache mich dann auf den Weg gen Süden.

Heute Nachmittag habe ich eine Flusskreuzfahrt mitgemacht. Es gab sehr viele Tiere zu sehen. Die Flusspferde sind sehr scheu und daher schwer zu fotografieren. Kommt man mit dem Boot um die Ecke, sind die auch schon weg,




Unser Guide meinte, dass dies die Opfer sind


Zum Glück sass ich im sicheren Boot

Auch sehr viele Wasserbüffel gab es zu sehen.

Am nächsten Morgen hieß es sehr früh aufstehen, denn die nächste Safari ging um 05:30 Uhr los. Der frühe Start hat sich aber gelohnt; wir konnten sechs Löwen dabei beobachten, wie sie eine Herde Impalas (eine Antilopenart) gejagt haben.


Ein komischer Vogel


Noch sind die Impalas ruhig, werden aber gleich aufgemischt





Die sechs Löwen hatten kein Jagdglück und machten dann erst einmal Pause



Samstag, 26. November 2016

4298 Km - Victoria Falls

Schade, dass man an Grenzübergängen nicht fotografieren darf.

Es ist immer wieder ein Schauspiel. Hier ein Formular, dort ein Stempel, dann zum nächsten Schalter, das gleiche noch mal für das Motorrad. Was für ein Chaos. Für das Motorrad selber interessiert sich aber kein Mensch. Keiner hat die Fahrgestellnummer oder das Fabrikat kontrolliert.

Ich wusste, dass ich für das Visum nach Simbabwe 30 US$ für mich und 26 US$ für das Motorrad zahlen muss. An der Grenze gibt es aber keinen Geldautomaten und mit einer Kreditkarte kann man nicht zahlen. Also musste ich noch irgendwo auf dem Weg zur Grenze, US$ auftreiben. Dies wussten anscheinend nicht alle Reisende, die dann auch prompt wieder zurückgeschickt wurden.

Im Ganzen habe ich für die beiden Grenzübergänge und das Auftreiben des Bargeldes fast den ganzen Tag gebraucht. Übrigens, Simbabwe hat keine eigene Währung, es wird Alles in US$ bezahlt.

Der Grund warum ich hierher gefahren bin, sind die Victoria Wasserfälle. Der Sambesi, der die Victoria Wasserfälle speist, hat in dieser Jahreszeit zwar einen sehr niedrigen Wasserstand, aber die Wasserfälle sind trotzdem sehr beeindruckend. Wer die Wasserfälle in voller Pracht erleben möchte, sollte im April/Mai hier herfahren und unbedingt Regenbekleidung mitnehmen, denn man wird garantiert nass.

Die tosenden Wassermassen kann ich bis zu meinem Hotel hören und das ist über einen Kilometer von den Wasserfällen entfernt.



Hier stürtzt sich normalerweise der Sambesi runter


Auch beeindruckend: wieviel Gischt aus dem Canyon wieder rauskommt



Unterschied zwischen November und Mai

Hier in Victoria Falls ist der Wendepunkt meiner Reise. Morgen geht es wieder zurück nach Botswana in den Chobe Nationalpark. Der ist nicht weit weg und so brauche ich morgen nur 80 Kilometer fahren, allerdings muss ich wieder über die Grenze.


Donnerstag, 24. November 2016

4083 Km - Katima Mulilo

Ich bin noch in Namibia, direkt an der Grenze zu Sambia. Morgen werde ich aber über Botswana nach Simbabwe fahren. Angola ist auch nicht sehr weit weg.

Ist Alles ein wenig kompliziert. Es hat mich  einiges an Recherche gekostet, um herauszufinden, welche Grenzübergänge ich nehmen muss, - gut sehen kann man das auf der Karte meines Tracks.

Die letzten drei Tage habe ich mich im Caprivi-Zipfel Namibias aufgehalten, einer Landzunge ganz im Nordwesten des Landes. Diesen Landstreifen erhielt Deutschland im Jahre 1890 von den Engländern, zusammen mit, man höre und staune, Helgoland.

Im Caprivi-Zipfel herrschte vor einigen Jahren noch ein Bürgerkrieg. Mittlerweile ist dieser aber beendet und der Tourismus kehrt langsam zurück.

Hier gibt es keine Zäune, was bedeuted, dass die wilden Tiere die Strasse überqueren können. So habe ich eine Herde von ca. 15 Elefanten direkt am Strassenrand beobachten können.

Ich habe zweimal direkt am Fluss Okavango übernachtet. Der Okavango wird im weiteren Reiseverlauf noch eine Rolle spielen.

Hier einige Bilder der letzten Tage.


Drüben in Angola

Die Popa Stomschnellen,- eine Enttäuschung!

Stimmt. Ich habe zwar keine gesehen, aber nachts gehört

Trotz Regen habe ich gezeltet. Die Zimmer waren einfach viel zu teuer.

Eine Schule mit TFT Monitor

Bin ich zufällig dran vorbeigekommen

War keiner da



Dieses Foto habe ich im Vorbeifahren gemacht. Damit waren die wohl nicht einverstanden, man achte auf die Ohren

2x 8 Tonnen gegen 1x 250 Kg

Montag, 21. November 2016

3073 Km - Onguma

Auf den 660 Kilometern zum Etosha Nationalpark hat sich die Landschaft grundlegend geändert. Die Vegetation ist jetzt wesentlich grüner, aus verdorten Büschen und Sträuchern sind jetzt grüne Bäume geworden.

Auch das Wetter hat sich geändert. Jetzt gibt es einige Wolken am Himmel und abends liegen Gewitter in der Luft. Von einem richtigen Gewitter blieben wir bisher aber verschont.

Da wir auf einem Campingplatz außerhalb des Parks campieren, mussten wir eine Safari buchen, um in den Park hinein zu gelangen. Auf der vier Stunden dauernden Safari, waren wir nur in einem sehr kleinen Teil des Parks unterwegs, da dieser sehr groß ist. Aber die geführte Tour hat sich gelohnt. Die Ranger kennen ganz genau die Wasserlöcher und sie sind auch untereinander per Funk verbunden, damit sie die Tiere schneller und besser finden können. 

Auf der Safari habe ich meinen ersten freilebenden Löwen, Elefanten,  meine ersten Gnus und  Zebras etc. gesehen. Es gibt eine große Artenvielfalt.

Hier nur eine kleine Auswahl an Bildern:

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Glamping (Glamorous Camping)

Dann heisst es für mich auch Abschied von Richard und Steph zu nehmen. Sie werden ab morgen eine andere Route fahren. Wir sind jetzt eine Woche zusammen gefahren und es hat mir sehr viel Spass mit den Beiden gemacht. Es ist toll, wie man innerhalb kurzer Zeit ein sehr enges Verhältnis aufbauen kann. Das liegt vielleicht auch daran, dass man als Motorradfahrer die gleichen Sorgen und Nöte hat, die man teilen kann. Ich kann sagen, dass ich neue Freunde gefunden habe. Es war mir eine Ehre die Beiden auf einen Teil ihrer Reise nach Europa zu begleiten.

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Take care

Als nächstes geht es ca. 1000 Kilometer nach Osten. Ich plane dafür drei Tage ein. Wer auf die Karte schaut, weiß vielleicht schon, wohin es geht. Meinen bisher zurückgelegten Weg kann man oben auf „mein Track" finden.

Donnerstag, 17. November 2016

2405 Km - Swakopmund

800 km Schotter, einen Sturz, eine wunderschöne Wüste und einen Temperatursturz von 20 Grad in wenigen Minuten.

Das sind die Fakten, aber Alles der Reihe nach.

Unser Ziel (ich fahre immer noch mit Richard und Steph zusammen) nach Lüderitz war Sossusvlei, - eine Salzpfanne inmitten roter Sanddünen. Der Weg dorthin ist sehr beschwerlich. Für den 500 Kilometer langen  Schotterweg haben wir 12 Stunden gebraucht.

Schotter ist hier nicht gleich Schotter, -es gibt sehr guten und sehr schlechten und auch noch irgend etwas dazwischen. Das ist nicht ganz ungefährlich, weil man nie weiß, welche Überraschung als Nächstes auf einen wartet. 

Und so kam es, was irgendwann einmal passieren musste: auf einem Teilstück wurde es auf einmal sehr sandig und ich stürzte. Mir und dem Motorrad ist Nichts passiert, es mahnt einen nur zur Vorsicht und so fährt man nach so einem Sturz eben noch etwas vorsichtiger.

Eine der wenigen Pausen

Eine ganz schön staubige Angelegenheit

Wir kamen sehr spät in Sossusvlei an und wurden von der Dame an der Rezeption nicht gerade sehr freundlich empfangen. Als Strafe verfrachtete sie uns kurzerhand auf einen Neben-Campingplatz, ohne Schatten und sanitäre Anlagen. 

Da kamen uns Frank und Katrin aud Lüneburg zur Hilfe. Sie ließen uns auf ihrem riesigen Platz mit übernachten. Vielen Dank dafür!

Frank und Katrin ließen uns mit unter "ihren" Baum. Sonst wären wir bei 42° Grad im Schatten eingegangen.

Auch Marco, von dem wir uns eigentlich schon in Lüderitz verabschiedet hatten, tauchte wieder  auf. So ein Zufall. Da es nicht erlaubt ist, das Tal mit Motorrädern zu befahren, bot Marco an, uns in seinem Geländewagen mitzunehmen. Wir brachen eine Stunde vor Sonnenaufgang auf, um den Touristenhorden aus dem Weg zu gehen. Das hat auch sehr gut geklappt und so waren wir bei Sonnenaufgang allein.

Hier nur einige der tollen Aufnahmen. Leider hat eine meiner Kameras einen Objektivfehler, deshalb sind einige Bilder "fleckig".

Kurz nach Sonnenaufgang




Marco, Frank, Katrin, Steph und Richard beim Frühstück


Ein "jump picture" darf natürlich nicht fehlen

Nach zwei Nächten ging es für 350 km, natürlich wieder nur auf Schotter, weiter nach Swapkomund. Dort wollten wir kleinere Reperaturen durchführen, den ganzen Sand mal loszuwerden, Wäsche  waschen und nicht zuletzt auch die eigenen Batterien aufladen.

Als wir aus der Wüste an die Küste nach Swapkomund kamen, fiel die Temperatur von 39° Grad innerhalb weniger Kilometer auf 18° Grad. Ein einmaliges Erlebnis: man kommt aus der Wüste und riecht auf einmal Meeresluft.


Auf 150 km der einzige Schatten

endlos


Im Hostel trafen wir auf einmal Marco wieder. Man wird diesen Kerl einfach nicht los. Am nächsten Tag mussten wir uns endgültig von ihm verabschieden. Unsere Wege sind ab jetzt sehr unterschiedlich. Ein sehr angenehmer Mensch, es war mir eine Freude ihn kennen gelernt zu haben.

Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich sagen, dass Swakopmund eine deutsche Kleinstadt ist. Die Beschilderung der Stadt ist fast ausnahmslos in deutsch gehalten. Es gibt eine Buchhandlung, einen Metzger, mehrere Apotheken, selbst der Yamaha Motorradhändler ist deutsch. Ich war beim Friseur, auch dort wurde natürlich deutsch gesprochen.

Die Menschen sind aber nicht zugewandert, sondern hier geboren und haben alle eine sehr lange Familientradition.